Dienstag, 3. September 2013

TAG 32, Die Entscheidung. Der Plan. Teil II

Bild: Umut Vedat
... Fortsetzung vom Teil I

In einem Wiener Wohnzimmer. 


DER NEUE PLAN 
Die Quetzal ist kein schickes, schnelles, schnittiges Boot, aber zumindest fährt es, mit seinem gemächlichen Tempo, ganz gut die Donau runter.

Wenn wir die Zeit sehr viel großzügiger ansetzen, mehrere Sommer nacheinander, ein bis zwei Monate lang nur kleinen Teil der Strecke fahren, können wir vieles intensivieren. Wir werden mehr Fokus auf die Länder, Begegnungen, das was wir beobachten und wen wir treffen, legen. In jedem Land können wir beispielsweise einen neuen Mitfahrer an Bord nehmen. Und nach jedem Abschnitt die künstlerischen Auseinandersetzungen mit dem Erlebten präsentieren. Alles kann mit genügend Zeit weiter wachsen, sich entwickeln.

Ein anderer in der Runde, Robert, ist begeistert. Wie wir "alle in einem Boot" sitzen. Ihn fasziniert, dass die Crew sich aus Menschen zusammensetzt, die aus so unterschiedlichen Ländern kommen. Er denkt über Zuwanderung nach, über Rassismus, über die Parole: "Das Boot ist voll". Darüber, wie wir miteinander lernen und unsere unterschiedlichen Perspektiven auf Situationen schildern könnten. Themen, denen wir auf der Spur sind, für die beim Schiffsalltag, denn wir alle erst begreifen mussten, noch wenig Zeit blieb. Dieses Jahr haben wir gelernt, wie die Reise in etwa ablaufen kann, in der Zukunft können wir die neuen Erkenntnisse umsetzen. Warum also nicht das ganze Vorhaben verfeinern und mit genügend Vorlauf, Plan und Sponsoring wiederaufleben lassen?

Mit einem kleinen Budget können wir das Boot reparieren, vielleicht sogar noch ein anderes Schiff finden und restaurieren. Wir können besseres Equipment organisieren. Eine größere Öffentlichkeit erreichen. Mit dem Startpunkt in Wien liegen die meisten Schleusen hinter uns, der spannendere Teil der Reise noch vor uns. Nach Wien, da geht´s erst richtig los!

In der Runde finden sich genug, die sich vorstellen können im nächsten Jahr mitzuhelfen. Beim Renovieren. Beim Bauen. Das Gespräch zerfasert sich. Stunden später spielen zwei Schach in der verrauchten Küche und träumen noch immer von Tretbootantrieben und eigenem Bootsdesign. Der erste Funke ist übergesprungen, eine neue Gruppe hat Blut geleckt. Die Abmachungen bleibt irgendwo zwischen Euphorie und Traum hängen, noch unverbindlich.

Für uns dagegen, ist die Entscheidung gefallen. 

Das hier war der erste Testlauf.  

Das Boat to Istanbul wird im nächsten Jahr weiter schippern! 






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